CONTEMPORARY ART
Was ist Kunst?
Wer entscheidet eigentlich und nach welchen Normen & Konventionen, was moderne abstrakte Kunst sein darf, und was Leute an Kunst interessant finden oder nicht?
Wie oft haben wir uns gefragt, nach welchen Kriterien entsteht eigentlich der Preis eines Bildes? In der Kunstszene sagt man, dass der simpelste Weg ein Bild zu bewerten darin besteht, den Kontext und die Bedeutung des Bildes mit der Arbeit und dem Durchbruch des Künstlers einzupreisen. Aber wer bemisst diese subjektiven Faktoren? Nach welchem Kanon? Auf Basis welcher objektiven Formel?
Egal welche beliebigen, persönlichen Aspekte in die Preiskalkulation eines Bildes einfließen und gleichgültig was für einen selbsterfundenen „Künstlerfaktor“ auf die Größe eines Bildes hinzuberechnet wird, ist der bezahlte Preis eines Bildes immer ein Liebhaberpreis. Die heute am meistens verwendete Preisfeststellung von modernen Bildern folgt entweder der amerikanischen Methode Länge x Breite x Low Factor oder der europäischen Methode Länge + Breite x High Factor.
Erste Werke von Bansky, die 2000-2004 für 50 Pfund verkauft wurden, wurden 2013 für €1 Mio. und 2021 für €20 Mio. verkauft. Es geht also nicht objektiv um das Bild selbst, sondern subjektiv um die phantasievolle Wahrnehmungsdynamik des Marktes über den Künstler.
Ein Bild produziert keinen Umsatz und keinen Gewinn, um daraus einen möglichen künftigen Wert mit einem Kaufpreis bereits heute zu deskontieren. Der Verkaufspreis eines Kunstwerks ist also das Ergebnis von Willkür und Phantasie. Der Markt entscheidet die Folgen.